Hydraulischer Abgleich Heizung

Aufgrund der derzeitigen Energiekrise wird bei bestehenden und neuen Heizungsanlage ein hydraulischer Abgleich dringend empfohlen.

Bei Anlagen für die Fördergelder nach dem BEG-Programm des Bundes beantragt wurden, ist diese Einstellung an der Heizungsanlage zwingend vorgeschrieben.

Was ist ein hydraulischer Abgleich der Heizung?

Das strömende Wasser im Heizungsnetz wählt immer den Weg des geringsten Widerstands. Aus diesem Grund tritt in nicht hydraulisch abgeglichenen Heizungssystemen folgendes Phänomen auf: 

Räume, welche sich nah an der Wärmequelle befinden, sind überheizt und Räume, welche sich weit entfernt von der Wärmequelle befinden, sind zu kalt.

Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, werden oftmals Sofortmaßnahmen durchgeführt. Dies sind in der Regel die Anhebung der Vorlauftemperatur im Heizungssystem bzw. die Erhöhung der Förderhöhe der Heizungspumpe und der Pumpenleistung.

Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass es in weit entfernten Räumen warm wird, bringen jedoch neue Probleme mit sich: durch die Anhebung der Vorlauftemperatur findet eine Temperaturanhebung im gesamten Gebäude statt.

Räume, welche sich nah am Wärmeerzeuger befinden, sind hydraulisch übervorteilt und können anschließend so stark überheizt sein, dass die hohen Raumtemperaturen meist nur durch übermäßiges Lüften angepasst oder gesenkt werden können.

Dies widerum führt zu einem noch höheren Wärmeverlust und steht der Energieeinsparung im Gebäude entgegen.

Außerdem können durch die Leistungssteigerung der Umwälzpumpe erhöhte Fließ- und Strömungsgeräusche im Gebäude auftreten.

In einem hydraulisch abgeglichenen Heizsystem ist das Fließverhalten des Heizungswassers optimiert und jeder Heizkörper erhält nur so viel Heizungswasser, wie er benötigt. Dies führt dazu, dass es keine hydraulisch übervorteilten oder benachteiligten Heizkörper gibt. Es werden also alle Heizkörper mit genau der Wassermenge versorgt, die notwendig ist, um die notwendige Wärmemenge an den Raum abzugeben.

Erreicht wird dies zum Einen durch die Voreinstellung von Heizkörperventilen an den Heizkörpern, Strangregulierarmaturen an den einzelnen Strängen sowie zum Anderen durch optimal eingestellte und ausgelegte geregelte Umwälzpumpen.

Durch die Voreinstellung der Heizkörperventile an den Heizkörpern wird eine Volumenstrombegrenzung vorgenommen. Die korrekte Einstellung für jeden Heizkörper muss im Vorfeld der Einstellarbeiten berechnet werden.

Die korrekte Einstellung der Kenndaten der Umwälzpumpe sorgen dafür, dass das Heizungswasser ruhig und ohne störende Nebengeräusche im Heizungsnetz verteilt wird.